Senkung des Energieverbrauchs des Klinikums Darmstadt

Der Energieverbrauch des Klinikums Darmstadt konnte in den letzten Jahren durch den Einsatz von Klimaschutzmanager:innen sowie technische und organisatorische Optimierungen stark gesenkt werden.

Bewertung der Best Practice

THG Einsparungen:

★★☆ 1 Stern = 0-3 Mt CO2-Äquivalente
2 Sterne = 3-6 Mt CO2-Äquivalente
3 Sterne = >6 Mt CO2-Äquivalente

Einfache Umsetzung:

★☆☆ 1 Stern = >3 involvierte Akteure
2 Sterne = 1-2 involvierte Akteure
3 Sterne = Nur komm. Politik/Verwaltung

Wirtschaftlichkeit:

★★☆ 1 Stern = Rentiert sich nicht für die Kommune, aber Empfänger:innen profitieren finanziell
2 Sterne = Rentiert sich nach langer Zeit (>15 Jahre)
3 Sterne = Rentiert sich nach kurzer Zeit (<15 Jahre)

Weitere Vorteile:

Ja

Öffentliche Wirkung:

Akzeptanzförderung

Ausgangspunkt

Darmstadt

160000 Tsd Einwohner:innen

 

 

Sektor Industrie

Der Gesundheitssektor gehört zu den energieintensivsten Bereichen, da Krankenhäuser rund um die Uhr betrieben werden und die Technik sowie das Einhalten der hohen hygienischen Anforderungen sehr viel Energie verbrauchen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen (insb. durch den Betrieb medizinischer Geräte, Klima- und Lüftungstechnik, Beleuchtung etc.) in kommunalen Krankenhäusern zu senken. Im Klinikum Darmstadt, ein kommunales 1000-Betten-Krankenhaus, werden dafür Klimaschutzmanager:innen ausgebildet und eingesetzt. Sie analysieren den Energieverbrauch der Einrichtungen, identifizieren Einsparpotenziale, setzen technische und organisatorische Optimierungen um und sensibilisieren das Krankenhauspersonal.

 

THG Einsparungen ★★☆ 1 Stern = 0-3 Mt CO2-Äquivalente
2 Sterne = 3-6 Mt CO2-Äquivalente
3 Sterne = >6 Mt CO2-Äquivalente

Die verschiedenen Maßnahmen des Klinikums bewirken eine Verdrängung fossiler Energiequellen (durch Fernwärme aus erneuerbaren Energien, grünen Strom) sowie eine Senkung des allgemeinen Energiebedarfs (durch Effizienzsteigerung und Sensibilisierung des Mitarbeitenden).

Für die Top-Maßnahme „Energieverbrauch kommunaler Krankenhäuser senken“ wurde ein THG-Einsparpotenzial von 4,5 Mt CO2e bei Umsetzung in allen deutschen Kommunen berechnet.

Einfache Umsetzung ★☆☆ 1 Stern = >3 involvierte Akteure
2 Sterne = 1-2 involvierte Akteure
3 Sterne = Nur komm. Politik/Verwaltung

Da es sich um ein kommunales Krankenhaus handelt, wird zunächst ein politischer Beschluss auf kommunaler Ebene benötigt, insbesondere um finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen (Förderprogramme durch NKI vorhanden). Die kommunale Verwaltung sowie das Krankenhausmanagement kümmern sich anschließend um die strategische Planung und operative Umsetzung, wie z. B. die Ausbildung der Klimaschutzmanager:innen. Die Mitarbeiter:innen des Krankenhauses müssen für das Thema sensibilisiert und zur Mitarbeit motiviert werden. Die Planung der Maßnahme bedarf ein bis zwei Jahre, die vollständige Umsetzung mehrere weitere Jahre.

Wirtschaftlichkeit ★★☆ 1 Stern = Rentiert sich nicht für die Kommune, aber Empfänger:innen profitieren finanziell
2 Sterne = Rentiert sich nach langer Zeit (>15 Jahre)
3 Sterne = Rentiert sich nach kurzer Zeit (<15 Jahre)

Die Ausbildung von Klimaschutzmanager:innen und die technischen Umstellungen erfordern zunächst große Investitionen, die z. T. förderfähig sind. Durch die erreichten Energieeinsparungen oder auch die eigene Stromproduktion durch Photovoltaikanlagen amortisiert sich die Maßnahme auf lange Sicht.

Weitere Vorteile
Ja

Ein verringerter Energieverbrauch erhöht die Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses. Die Allgemeinheit profitiert finanziell indirekt über die langfristige Entlastung des Budgets der Kommune.

Öffentliche Wirkung
Akzeptanzförderung

Die Umstellung des kommunalen Krankenhauses dient als Vorbild für andere, nicht-kommunale Krankenhäuser. Auch kann die Senkung des Energieverbrauchs des Krankenhauses ggf. die Akzeptanz für Energieeffizienzmaßnahmen von Privatpersonen und anderen (auch wirtschaftlichen) Akteuren fördern.

Weitere Beispiele

Verbesserungspotenzial: Noch besser wäre es, wenn anstelle eines Blockheizkraftwerks eine Großwärmepumpe oder Geothermie zur erneuerbaren Wärmeversorgung genutzt würde. Auch wäre eine zukünftige Kooperation mit weiteren Krankenhäusern wünschenswert.

Quellen

https://www.klimaschutz.de/sites/default/files/03KSF057A-B_PKD_KLIK_19102018_CPS_bf.pdf

https://klinikum-darmstadt.de/aktuelles-news/klinikum-darmstadt-als-nationales-klimaschutzmodellprojekt

https://klinikum-darmstadt.de/aktuelles-news/energiebedarf-einer-kleinstadt-mit-13000-einwohnerinnen

https://www.kma-online.de/aktuelles/klinik-news/detail/klinikum-darmstadt-fuehrt-energiemanagement-ein-51328

https://www.klimaschutz.de/de/service/meldungen/wie-krankenhaeuser-und-kliniken-die-energiewende-voranbringen