Ausgangspunkt
Schlei-Region
120000 Tsd Einwohner:innen
Sektor Verkehr
Mit dem SMILE24-Projekt (Schlei-Mobilität: innovativ, ländlich, emissionsfrei und 24/7) verfügt die Schlei-Region, zwischen Schleswig und Ostsee, über ein Mobilitätskonzept, das durch eine höhere Taktung von Bus und Bahn, Shuttle-Services und Bike- sowie Carsharing autofreie Mobilität im ländlichen Raum ermöglicht. Das Konzept gilt für dünn besiedelte Teile der Landkreise Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde.
THG Einsparungen
Der Verkehrssektor ist für fast ein Viertel der deutschen THG-Emissionen verantwortlich, rund 60 % davon entfallen auf private PKW und Motorräder. Eine attraktive Infrastruktur für Bus und Bahn bzw. Sharing-Angebote können zu einer Reduktion des MIVs und damit verbundenen THG-Emissionen beitragen.
Das Umweltbundesamt hat für die Bündelmaßnahme „Ausbau des ÖPNV-Angebots“ im Rahmen des Teilberichts „Klimaschutzpotenziale in Kommunen“ (2022) ein THG-Einsparpotenzial von 5,06 Mt CO2e errechnet.
Einfache Umsetzung
Für die Etablierung eines umfangreichen ÖPNV-Angebots braucht es neben dem politischen Beschluss und der Arbeit der Verwaltung auch den Verkehrsbund zur Umsetzung. Federführend wird das Projekt durch die Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (NAH.SH), deren Gesellschafter das Land Schleswig-Holstein sowie die 15 Kreise und kreisfreien Städte sind. Die Umsetzung erfolgte in enger Kooperation mit den Kreisen Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde.
Wirtschaftlichkeit
Das Projekt wird als Modellprojekt zur Stärkung des ÖPNVs vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Für die dauerhafte Finanzierung über Ticketverkäufe, Abos etc. braucht es ein paar Jahre, da sich grundlegende Mobilitätsgewohnheiten ändern müssen.
Weitere Vorteile Ja
Mit preiswerten Tickets (z. B. Deutschlandticket) kann sich der Umstieg vom Auto auf den ÖPNV finanziell lohnen. Insbesondere On-Demand-Shuttles und Carsharing ermöglichen den vollständigen Verzicht aufs Privatauto. Darüber hinaus kann eine langfristige Reduktion des MIVs die Verkehrssicherheit verbessern, urbane Luftverschmutzung mindern und durch freiwerdende Flächen sowie eine geringere Lärmbelastung die Aufenthaltsqualität vor Ort steigern.
Öffentliche Wirkung Multiplikatoreffekt; Akzeptanzförderung
Gut ausgebauter ÖPNV auf dem Land fördert die Akzeptanz für die Verkehrswende und zeigt, dass diese auch ohne Wohlstandsverlust funktionieren kann. Zudem kann erwartet werden, dass Bürger:innen ihre positiven Erfahrungen insb. mit Bike- und Carsharing-Angeboten mit Freund:innen und Bekannten teilen und die Angebote auf diese Weise mit der Zeit an Bekanntheit und Zuspruch gewinnen.
Weitere Beispiele
Die Verbandsgemeinde Bodenheim setzt beim E-Carsharing auf ein sog. Ankermieter-Modell, bei dem das E-Auto der Kommune außerhalb der Dienstzeitung von Bürger:innen für private Zwecke gemietet werden kann.
Der Verein „Vorfahrt für Jesberg e. V.“ bietet zusätzliche Carsharing-Angebote für Tourist:innen vom nächsten Bahnhof aus an. Außerdem gibt es einen großen Anhänger zum Transport von bspw. Zelten oder Fahrrädern.
http://www.vorfahrt-fuer-jesberg.de/angebote-fuer-touristen/