Ausgangspunkt
Hannover
548000 Tsd Einwohner:innen
Sektor Verkehr
Die Stadt Hannover ist Gründungsmitglied der Initiative „Lebenswerte Städte“, die sich bereits seit 2021 gegenüber dem Bund dafür einsetzt, dass Kommunen die rechtliche Möglichkeit erhalten, über lokale Geschwindigkeitsbegrenzungen zu entscheiden. Durch eine Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) im Juli 2024 wurde die Einführung von Tempo 30 nun zumindest erleichtert. Als erste deutsche Großstadt führte Hannover daraufhin auf zwei Hauptverkehrsstraßen Tempo 30 ein. Weitere Geschwindigkeitsreduktionen sind geplant.
THG Einsparungen
Der Zusammenhang zwischen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und der Luftschadstoffbelastung ist komplex, da weitere Faktoren wie die städtische Hintergrundbelastung, Aufwirbelungen, Motortypen oder Reifenabriebe zu berücksichtigen sind. Dennoch zeigen empirische Untersuchungen mindestens eine leichte Abnahme der Luftschadstoffbelastung nach Einführung von Tempo 30.
Für die Top-Maßnahme „Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen“ wurde ein THG-Einsparpotenzial von 1 Mt CO2e bei Umsetzung in allen deutschen Kommunen errechnet.
Einfache Umsetzung
Die kommunalen Verkehrsbehörden können Tempobeschränkungen dank der StVO-Novelle nun leichter anordnen, z. B. vor Spielplätzen oder auf Schulwegen. Weitere Akteur:innen sind bei der Umsetzung nicht involviert.
Wirtschaftlichkeit
Die Kosten für die Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen beschränken sich auf Personalaufwendungen und Anschaffungen von Verkehrsschildern etc. Es werden keine kommunalen Einnahmen generiert, d.h. die Maßnahme amortisiert sich nicht.
Weitere Vorteile Ja
Die Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen führt zu einer Reduktion der Lärm- und Luftschadstoffbelastung, die insbesondere Anwohner:innen zugutekommt. Gleichzeitig verbessert sich die Verkehrssicherheit, mit tendenziell weniger Unfällen mit geringeren Folgen.
Öffentliche Wirkung Akzeptanzförderung
Einer Studie des Umweltbundesamtes (2016) zufolge wird Tempo 30 von Anwohner:innen überwiegend positiv bewertet. Auch zeigt die Praxis, dass sich die Leistungsfähigkeit einer Straße dadurch kaum verändert, da der Verkehrsfluss weniger von der Fahrgeschwindigkeit als von den Ampelkreuzungen und deren Schaltungen beeinflusst wird.