Ausgangspunkt
Düsseldorf
653000 Tsd Einwohner:innen
Sektor Industrie
Der „Düsseldorfer Klimapakt mit der Wirtschaft“ ist eine Initiative, die 2021 ins Leben gerufen wurde. Es ist ein Netzwerk zwischen der Landeshauptstadt Düsseldorf, der IHK, der Handwerkskammer, der Kreishandwerkerschaft und der lokalen Wirtschaft. Ziel ist es, Unternehmen als Klimapartner zu gewinnen und durch Beratungs-, Förder- und Vernetzungsangebote bei der Umsetzung freiwilliger CO2-Minderungsmaßnahmen zu unterstützen. Die teilnehmenden Unternehmen verpflichten sich, eigene Treibhausgasreduktionsziele festzulegen und aktiv zur Klimaneutralität bis 2035 beizutragen.
THG Einsparungen
Die Maßnahme zielt primär auf die Senkung des Energiebedarfs und die Reduktion von CO2-Emissionen durch die beteiligten Unternehmen ab. Konkrete THG-Einsparungen in Megatonnen (Mt CO2e) sind in den öffentlich zugänglichen Quellen nicht quantifiziert. Es wird jedoch betont, dass die Wirtschaft mit 38 % zu den größten Emittenten in Düsseldorf gehört, aber auch bereits den höchsten Reduktionsbeitrag in der Vergangenheit geleistet hat (ca. 70 % Minderung der CO2-Emissionen).
Brechnungen zum THG-Einsparpotenzial der Top-Maßnahme „Aufbau von Klimaschutzkooperationen mit der Wirtschaft“ bei Umsetzung in allen deutschen Kommunen stehen aktuell noch aus.
Einfache Umsetzung
Die Verwaltung spielt eine zentrale Rolle bei der Initiierung, Koordination und Unterstützung des Klimapakts. Sie stellt Informations-, Beratungs- und Förderangebote bereit. Es sind mehrere Akteure involviert: die Stadt Düsseldorf, die IHK Düsseldorf, die Handwerkskammer Düsseldorf, die Kreishandwerkerschaft und zahlreiche Unternehmen. Die Umsetzung erfordert die Kooperation vieler Akteure, was die Komplexität erhöht. Es gibt jedoch einen politischen Willen und eine breite Unterstützung für die Maßnahme.
Wirtschaftlichkeit
Es gibt keine konkreten Angaben zu Investitionssummen oder Amortisationszeiten. Der Klimapakt unterstützt Unternehmen durch eine kostenlose Ausgangsbilanz bei der Planung ihrer Klimaschutzinvestitionen, was zu einer potenziell effizienteren und wirtschaftlicheren Umsetzung führen kann.
Weitere Vorteile Ja
Es gibt keine direkten finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten für die Allgemeinheit im Rahmen des Klimapakts. Die Allgemeinheit profitiert jedoch u. U. von neuen Geschäftsmodellen und Arbeitsplätzen im Bereich der nachhaltigen Wirtschaft. Auch kann der Austausch der verschiedenen Akteure die Entwicklung innovativer Konzepte z. B. im Bereich Energieversorgung, effizientes Bauen oder zukunftsfähiger Mobilität begünstigen, von denen Bürger:innen auf lange Sicht profitieren.
Öffentliche Wirkung Multiplikatoreffekt; Akzeptanzförderung
Die Angebote im Rahmen des Klimapakts fördern die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen in der Wirtschaft. Die Auszeichnung als „Klimaaktive Kommune 2023“ unterstreicht diese Wirkung. Da sich die Angebote der Stadt und daraus hervorgehende Erfolgsgeschichten mit der Zeit herumsprechen werden, bewirkt die Maßnahme außerdem einen Multiplikatoreffekt. Auch Unternehmen, die zu Beginn nicht Teil der Initiative waren, erfahren von ihren Vorteilen und schließen sich ggf. nachträglich an. Auch steigt mit zunehmender Größe der Initiative der Druck auf lokale Unternehmen, ebenfalls entsprechende Standards einzuhalten.
Weitere Beispiele
In Mannheim wurde bereits 2015 eine sog. „Klimaschutz-Allianz“ als Zusammenschluss Mannheimer Unternehmen mit der Stadt Mannheim gegründet. Seitdem treten immer mehr Unternehmen der lokalen Allianz bei.
https://ecoguide.de/mannheim-erfolgreiches-herbsttreffen-der-klimaschutz-allianz/
Die Stadt Aachen erarbeitete im Rahmen der EU-Mission „100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030“ einen sog. Klimastadtvertrag, den neben der Aachener Stadtverwaltung zahlreiche Unternehmen, Institutionen, Vereine, Schulen, Initiativen und weitere Akteur:innen unterzeichneten.
https://www.aachen.de/de/stadt_buerger/energie/Klimaneutrales-Aachen/index.html