Ausgangspunkt
Darmstadt
160000 Tsd Einwohner:innen
Sektor Industrie
Der Gesundheitssektor gehört zu den energieintensivsten Bereichen, da Krankenhäuser rund um die Uhr betrieben werden und die Technik sowie das Einhalten der hohen hygienischen Anforderungen sehr viel Energie verbrauchen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen (insb. durch den Betrieb medizinischer Geräte, Klima- und Lüftungstechnik, Beleuchtung etc.) in kommunalen Krankenhäusern zu senken. Im Klinikum Darmstadt, ein kommunales 1000-Betten-Krankenhaus, werden dafür Klimaschutzmanager:innen ausgebildet und eingesetzt. Sie analysieren den Energieverbrauch der Einrichtungen, identifizieren Einsparpotenziale, setzen technische und organisatorische Optimierungen um und sensibilisieren das Krankenhauspersonal.
THG Einsparungen
Die verschiedenen Maßnahmen des Klinikums bewirken eine Verdrängung fossiler Energiequellen (durch Fernwärme aus erneuerbaren Energien, grünen Strom) sowie eine Senkung des allgemeinen Energiebedarfs (durch Effizienzsteigerung und Sensibilisierung des Mitarbeitenden).
Berechnungen zum THG-Einsparpotenzial der Top-Maßnahme bei Umsetzung in allen deutschen Kommunen stehen derzeit noch aus.
Einfache Umsetzung
Da es sich um ein kommunales Krankenhaus handelt, wird zunächst ein politischer Beschluss auf kommunaler Ebene benötigt, insbesondere um finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen (Förderprogramme durch NKI vorhanden). Die kommunale Verwaltung sowie das Krankenhausmanagement kümmern sich anschließend um die strategische Planung und operative Umsetzung, wie z. B. die Ausbildung der Klimaschutzmanager:innen. Die Mitarbeiter:innen des Krankenhauses müssen für das Thema sensibilisiert und zur Mitarbeit motiviert werden. Die Planung der Maßnahme bedarf ein bis zwei Jahre, die vollständige Umsetzung mehrere weitere Jahre.
Wirtschaftlichkeit
Die Ausbildung von Klimaschutzmanager:innen und die technischen Umstellungen erfordern zunächst große Investitionen, die z. T. förderfähig sind. Durch die erreichten Energieeinsparungen oder auch die eigene Stromproduktion durch Photovoltaikanlagen amortisiert sich die Maßnahme auf lange Sicht.
Weitere Vorteile Ja
Die Allgemeinheit profitiert finanziell indirekt über die langfristige Entlastung des Budgets der Kommune.
Öffentliche Wirkung Multiplikatoreffekt; Akzeptanzförderung
Die Umstellung des kommunalen Krankenhauses dient als Vorbild für andere, nicht-kommunale Krankenhäuser. Auch kann die Senkung des Energieverbrauchs des Krankenhauses ggf. die Akzeptanz für Energieeffizienzmaßnahmen von Privatpersonen und anderen (auch wirtschaftlichen) Akteuren fördern.
Weitere Beispiele
Verbesserungspotenzial: Noch besser wäre es, wenn anstelle eines Blockheizkraftwerks eine Großwärmepumpe oder Geothermie zur erneuerbaren Wärmeversorgung genutzt würde. Auch wäre eine zukünftige Kooperation mit weiteren Krankenhäusern wünschenswert.