Ausgangspunkt
Steinheim an der Murr
12466 Tsd Einwohner:innen
Sektor Wärme
Das innovative Niedertemperatur-Wärmenetz in Steinheim wird im Rahmen des Aufrufs “Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte“ des BMWKs gefördert. Für die Wärmeversorgung einer Schule, eines Wellariums sowie von rd. 400 Wohngebäuden zweier Quartiere wird eine 5.000 qm große Solarthermie-Anlage als Parkplatzüberdachung installiert, ebenso wie ein 800 m3 Wärmespeicher. Die Versorgung wird durch weitere erneuerbare Energieträger (Holzhackschnitzel, Wärmepumpe) sowie eine effiziente Kraftwärmekopplung mit Erdgas gestützt. Zur möglichst effizienten Nutzung der erneuerbaren Energien werden Anwohner*innen zur Nachrüstung ihrer Wohnhäuser beraten, sodass niedrige Vorlauftemperaturen ausreichen.
THG Einsparungen
Die Nutzung von Solarthermie verdrängt fossile Wärmequellen. Das Umweltbundesamt (2022) hat für die Maßnahme (Dekarbonisierung bestehender Fernwärmenetze und Ausbau grüner Wärmenetze durch die Erschließung erneuerbarer Wärmequellen) im Rahmen des Teilberichts “Klimaschutzpotenziale in Kommunen” ein THG-Einflusspotenzial von bis zu 6,55 Mt CO2e errechnet.
Einfache Umsetzung
Die Umsetzung ist angesichts der Vielzahl an involvierten Akteur*innen sowie der planerischen Anforderungen als aufwendig einzustufen. Zu den vorbereitenden Schritten zählten in Steinheim an der Murr die Erarbeitung eines integrierten Quartierskonzepts, die Kartierung des Gebäudebestands, Beteiligungsformate mit Anwohner*innen, die Gründung einer Projektgesellschaft u.v.m.
Wirtschaftlichkeit
Die Projektkosten belaufen sich aktuell auf rd. 9,5 Mio. Euro, hiervon werden 6,5 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Die neu gegründete Projektgesellschaft “Wärmenetz Steinheim GmbH”, 100-prozentige Tochter der Stadt, wird Eigentümerin des neuen Netzes und wirtschaftlich, aber nicht gewinnorientiert arbeiten.
Weitere Vorteile Ja
Anwohner*innen müssen ggf. Modernisierungen an ihren Häusern vornehmen und im Durchschnitt rd. 13.000 Euro für einen Hausanschluss kalkulieren, hierfür stehen Bundesfördermittel von 30 bis 40 % zur Verfügung. Die Vollkosten für Privatpersonen sind niedriger und langfristig preisstabiler als bei herkömmlichen Heizungen. Darüber hinaus entfallen Unterhalts- und Wartungskosten, da diese von der Betreibergesellschaft übernommen werden.
Öffentliche Wirkung Transparenz
Transparenter Prozessablauf und individuelle Beratung
Quellen
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.waermenetz-in-steinheim-energieprojekt-kommt-ins-rollen.2c3194de-c4e1-4409-a545-60c515a24c21.html
https://www.solarserver.de/2023/06/22/studie-waermenetze-mit-geringer-vorlauftemperatur-fahren/
https://www.boell.de/de/2023/09/12/solarthermie-erzeugt-nahwaerme-auf-dem-freibad-parkplatz
https://www.klimaschutz.de/de/service/meldungen/waermeversorgung-mit-modellcharakter