PV auf kommunalen Dächern – Verpachtung an Dritte

Durch die Verpachtung kommunaler Dachfläche spart die Gemeinde Kosten und erhält Pachteinnahmen.

Bewertung der Best Practice

THG Einsparungen:

★☆☆ 1 Stern = 0-3 Mt CO2-Äquivalente
2 Sterne = 3-6 Mt CO2-Äquivalente
3 Sterne = >6 Mt CO2-Äquivalente

Einfache Umsetzung:

★★☆ 1 Stern = >3 involvierte Akteure
2 Sterne = 1-2 involvierte Akteure
3 Sterne = Nur komm. Politik/Verwaltung

Wirtschaftlichkeit:

★★★ 1 Stern = Rentiert sich nicht für die Kommune, aber Empfänger:innen profitieren finanziell
2 Sterne = Rentiert sich nach langer Zeit (>15 Jahre)
3 Sterne = Rentiert sich nach kurzer Zeit (<15 Jahre)

Weitere Vorteile:

Ja

Öffentliche Wirkung:

Kommune als Vorbild; Akzeptanzförderung

Ausgangspunkt

Werther (Thüringen)

3100 Tsd Einwohner:innen

 

 

Sektor Strom

Ein Kindergarten in Großwechsungen bezieht günstigeren Strom von einer 10 kWp Solaranlage auf dem Dach, die von der Energiegenossenschaft Helmetal eG errichtet wurde. Die Gemeinde spart Kosten und erhält Pachteinnahmen, während die Genossenschaft einen höheren Preis für den Strom erzielt als bei Einspeisung ins Netz.

THG Einsparungen ★☆☆ 1 Stern = 0-3 Mt CO2-Äquivalente
2 Sterne = 3-6 Mt CO2-Äquivalente
3 Sterne = >6 Mt CO2-Äquivalente

Photovoltaik-Anlagen ermöglichen die Nutzung von klimafreundlicher Solarenergie zur Stromversorgung. Der Ausbau von Photovoltaik trägt langfristig zu einer Verdrängung fossiler Energieträger bei.

Das Umweltbundesamt (2022) hat für die Maßnahme im Rahmen des Teilberichts “Klimaschutzpotenziale in Kommunen” ein THG-Einflusspotenzial von 2,6 Mt CO2e errechnet (Annahme: 60% der Dachflächen für PV nutzbar).

Einfache Umsetzung ★★☆ 1 Stern = >3 involvierte Akteure
2 Sterne = 1-2 involvierte Akteure
3 Sterne = Nur komm. Politik/Verwaltung

Für die Bebauung ist ein Beschluss des Gemeinde-/Stadtrats notwendig. Sollen die Flächen verpachtet werden, ist außerdem eine Bürger-Energie-Genossenschaft beteiligt, wo einzelne Bewohner:Innen in die Anlagen investieren können.

Wirtschaftlichkeit ★★★ 1 Stern = Rentiert sich nicht für die Kommune, aber Empfänger:innen profitieren finanziell
2 Sterne = Rentiert sich nach langer Zeit (>15 Jahre)
3 Sterne = Rentiert sich nach kurzer Zeit (<15 Jahre)

Die Gemeinde bezieht den Strom zu einem geringeren Preis als beim Grundversorger und bekommt
Pachteinnahmen für das Dach. Die Genossenschaft erhält gegenüber der Einspeisung des Stroms ins öffentliche Netz einen höheren Preis. Die Gemeinde kann sich den PV-Ausbau auch bei knappem Budget finanzieren.

Weitere Vorteile
Ja

Jede:r Bürger:in kann über die Energiegenossenschaft an den Gewinnen der Anlage beteiligt werden.

Öffentliche Wirkung
Kommune als Vorbild; Akzeptanzförderung

Die Belegung kommunaler Dächer hat eine Vorbildfunktion für private Anlagen und die mögliche (finanzielle) Beteiligung der Bürger:innen erhöht die Akzeptanz der Bevölkerung.

Weitere Beispiele

In Mörfelden-Walldorf betreibt die BürgerEnergie RheinMain eG (BERMeG) auf acht kommunalen Gebäuden Solaranlagen mit 228 kWp Leistung. Die 2012 auf Initiative der Stadt gegründete Genossenschaft liefert den Solarstrom an die Gebäude, überschüssiger Strom wird ins Netz eingespeist.

Quellen

https://www.klimaschutz.de/sites/default/files/QualiFiKo_Infoblatt_Photovoltaik_kommunale_Da%CC%88cher_IO%CC%88W_Difu.pdf

https://eg-helmetal.de/start.html#projekte

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2022-12-15_cc_04-2022_klimaschutzpotenziale_in_kommunen.pdf