Der Klimawandel ist schon da und die Auswirkungen wie Hitzewellen und Starkregenereignisse nehmen zu. Die Bundesregierung beziffert die Summe der Schäden im Ahrtal auf 29 Mrd. € und der Hitzesommer 2022 hat europaweit mehr als 60.000 und allein in Deutschland über 8.000 Todesopfer gefordert.
Daher ist es wichtig, dass Kommunen Maßnahmen ergreifen, um sich vor den Risiken, die von solchen Ereignissen ausgehen, zu schützen. Entsprechend soll die Klimaanpassung auch mit einem aktuellen Gesetzesvorhaben gestärkt und verpflichtend gemacht werden.
Das Umweltbundesamt hat mit dem Klimalotsen ein umfassendes Konzept dazu vorgelegt, das einen Steuerungszyklus aus 5 Modulen umfasst:
- Vorgehen vorbereiten
- Klimarisiken erkennen und bewerten
- Ziel und Maßnahmen formulieren
- Maßnahmen umsetzen
- Anpassung beobachten und bewerten
Bei der Erkennung und Bewertung von Risiken können z.B. die landkreisbezogenen Klimaausblicke des GERICS helfen. Es ist auch relativ einfach möglich, softwaregestützt zu simulieren, wo in der Kommune das Wasser wie hoch steigen wird oder wie stark sich bestimmte Plätze aufheizen können.
Abhängig vom jeweiligen Risiko sollten dann Maßnahmen ergriffen werden. Beispielsweise können Ufer befestigt werden oder Überschwemmungsgebiete geschaffen, um Schäden durch Starkregen zu vermeiden. In Zisternen kann Regenwasser aufgefangen und später zur Bewässerung genutzt werden. Bei Starkregenereignissen arbeiten diese Wasserspeicher als Puffer und entlasten Abwasserkanäle und Klärwerke. Ebenso können Grünflächen und begrünte Dächer als Wasserspeicher fungieren (Schwammstadt).
Durch helle Gebäudefarben, geeignete hitzeresistente Bepflanzung und Entsiegelung kann man die Aufheizung von Straßen, und Plätzen verhindern. Besonders wichtig ist auch die Umkehr des bisherigen Flächenverbrauchs. Insbesondere Bäume, z.B. in Alleen, können Innenstädte deutlich kühlen.
Beim Hitzeschutz geht es insbesondere um den Schutz vulnerabler Gruppen wie wie Ältere, Kinder, Vorerkrankte, Pflegebedürftige,
Alleinlebende, Menschen mit Behinderungen und Obdachlose. Hierzu sollte ein kommunaler Hitzeschutz- bzw. Hitzeaktionsplan erstellt werden.
Damit diese Klimaanpassungs-Maßnahmen nicht in Konflikt mit dem Klimaschutz kommen, ist es sinnvoll, beide Themen zusammen in der Klimaleitstelle aufzuhängen. Eine gute Klimaanpassung kann gleichzeitig auch zum Klimaschutz beitragen. Bäume in der Innenstadt sorgen nicht nur für Kühlung sondern binden gleichzeitig CO2. Eine Solaranlage auf dem Dach trägt durch ihren Schattenwurf gleichzeitig zur Kühlung des Gebäudes bei. Kühlere Städte wiederum reduzieren den Energiebedarf für Klimaanlagen.