Derzeit beträgt die tägliche Umwidmung von unbebautem Boden in Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland bei ca. 56 Hektar am Tag, davon werden wiederum ca. 45 % der Flächen versiegelt (Umweltbundesamt 2022). Im Rahmen des Klimaschutzplans 2050 hat sich Deutschland bis 2030 zum Ziel gesetzt die auf 30 Hektar täglich zu reduzieren erst für 2050 wird eine Flächenkreislaufwirtschaft angestrebt. Es ist jedoch zu befürchten, dass bei anhaltendem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum (bzw. bei steigendem Wohnflächenverbrauch pro Person) und intensiver Bautätigkeit der Flächenverbrauch auch zukünftig steigt.
Kommunen können den Flächenverbrauch sehr gut durch die Bauleitplanung reduzieren, in dem die Ausweitung von Siedlungs- und Verkehrsflächen (v.a. im Außenbereich) minimiert bzw. gestoppt wid und gleichzeitig im Innenbereich nachverdichtet und die Bestandsentwicklung fokussiert wird (für die wichtigen städtebaulichen Instrumente für eine flächensparende Bauweise Umweltbundesamt 2021, S. 19 – 24).
Die Kommune muss konkrete Strategien zur Eindämmung des Flächenverbrauch entwickeln. Dazu gehören
- die Stärkung städtebaulicher Innenentwicklung (gegenüber dem Neubau „auf der grünen Wiese“)
- die konsequente Nach- und Umnutzung von leerstehenden Gebäuden in Innenstädten und Dorfkernen (Umweltbundesamt 2022)
- der Ausgleich von neu versiegelten Flächen innerhalb der Kommune durch qualitative Entsiegelung und Renaturierung (NABU)
- der Handel mit Flächenzertifikaten zwischen Kommunen für Neubau im Außenbereich (Umweltbundesamt 2018)