Vergärungsanlagen erlauben im Vergleich zur Kompostierung von Bioabfällen eine viel effizientere Nutzung der entstehenden Biogase. Gewonnene Energie kann in Wärme- und Stromproduktion fließen. Gärrückstände sind als Dünger und zur Herstellung von Pflanzensubstraten nutzbar, wie bei der Kompostierung. Vergärungsanlagen ermöglichen, als geschlossene Systeme, Lachgasemissionen deutlich zu vermindern. Gleichzeitig sollten sich aber Abfälle insgesamt auch zurückentwickeln. Ebenfalls erlaubt eine Vergärungsanlage eine Optimierung sowohl von Anlieferung und Lagerung der Biomasse, sowie deren Aufbereitung oder der Ausbringung von Abfallprodukten. Dabei kann die Verwaltung den Auf- bzw. Ausbau von Vergärungsanlagen zusammen mit Partner:innen aus der Wirtschaft evaluieren und durchführen. Anschließend gilt es eine Einspeisung der gewonnenen Energie ins Strom- bzw. Wärmenetz sicherzustellen.
Voraussetzung dafür ist die flächendeckende Erfassung von Bioabfällen über Biotonnen oder ähnliche Maßnahmen. Gleichzeitig sollte eine Incentivierung stattfinden, welche die Müllentstehung aktiv senkt.
Biologische Abfallbehandlung machte 2018 mit 1 Mt CO2e circa 10% der Emissionen des Sektors Abfallwirtschaft aus. Bis 2050 sorgen Verbesserungen in der Vergärungsstufe für einen Rückgang auf 0,4 Mt CO2e, die dann circa 17% der Sektoremissionen ausmachen.
- Green Supreme Studie
- Aufwand und Nutzen einer optimierten Bioabfallverwertung hinsichtlich Energieeffizienz, Klima- und Ressourcenschutz 2010
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über Biogas
- Umweltbundesamt über Biogasanlagen
- Umweltbundesamt über Bioabfallbehandlung
- Ebenfalls interessant: Die Biogasanlage in Torgelow versorgt 15.000 Einwohner:innen mit Wärme und speist seit 2018 Biogas in das öffentliche Erdgasnetz ein.