Derzeit ist die Landwirtschaft für etwa 7-8 % der THG-Emissionen in Deutschland verantwortlich, was vor allem am hohen Tierbestand und dem Stickstoffüberschuss liegt (LocalZeroGenerator 2022).
Im Zielbild stellt sich die Landwirtschaft auf regenerative Praktiken um, die zu einer Stärkung der Bodenbiodiversität führen, wodurch wiederum die Humusbildung gesteigert und eine niedrigere Stickstoffausbringung ermöglicht wird. Zudem übernimmt die gesamte Stadt- oder Dorfgesellschaft Verantwortung für ein gesundes und emissionsarmes Ernährungssystem. Hierzu wird auf lokaler Ebene bspw. ein Ernährungsrat gegründet, der die Ernährungs- und Agrarpolitik auf lokaler Ebene mitgestaltet und die Unterstützung der Landwirtschaft bei der Umstellung auf klimafreundliche Methoden systematisch berücksichtigt. Was Kommunen tun können, um Landwirt:innen beim Ausstieg aus den Emissionen zu unterstützen, haben wir in den LocalZero Top-Maßnahmen zusammengefasst.
Folgende wichtige Maßnahmen im Landwirtschafts-Bereich können Kommunen in die Hand nehmen und damit einen wichtigen Beitrag zur Minderung der THG-Emissionen im Landwirtschaftssektor leisten. Das Gute ist, dass sich bereits viele Kommunen auf den Weg gemacht haben und Maßnahmen umsetzen. Mehr dazu findest du hinter den Maßnahmen (Best Practices, s.u.).
- Beratungs- und Förderangebote zur Umstellung auf ökologische und regenerative Landwirtschaft
- Umstellung des Verpflegungsangebots auf überwiegend ökologische, vegetarische Ernährungsform in Kantinen der Schulen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen mit öffentlicher Trägerschaft
- Aufbau einer Wissensplattform für Landwirt:innen über klimaschonende Praktiken
- Aufbau eines Dialogforums mit der Landwirtschaft
- Vergabe von kommunalen Pachtflächen nach ökologischen Kriterien
- Förderung urbaner Landwirtschaft und zivilgesellschaftlicher Initiativen
Bei Fragen zu den Top-Maßnahmen oder den Best Practices beraten wir dich/Sie gerne (johannes.hofmann@germanzero.de). Termine für eine 15-minütige Fachberatung zur kommunalen Klimaneutralität können über unsere Webseite gebucht werden.
- Für die Emissionen sind Tierhaltung (25 Mt CO₂e, v.a. Kühe und Rinder), Düngerwirtschaft (Emissionen tierischer Ausscheidungen aus Lagerung von Gülle, Jauche und Mist: 9 Mt CO₂e), landwirtschaftliche Böden (25 Mt CO₂e, v.a. Mineral- und Wirtschaftsdünger) und sonstige landwirtschaftliche Prozesse (5 Mt CO₂e, z.B. Kalkung, Vergärung Energiepflanzung, Harnstoff) verantwortlich. Dazu kommen 7 Mt CO₂e, die durch die Verbrennung von v.a. Krafstoffen, Gas und Öl (LocalZeroGenerator 2022).
- NABU, Boston Consulting Group 2023: Der Weg zu regenerativer Landwirtschaft in Deutschland – und darüber hinaus
- SK:KK 2023: Klimaschutz in Kommunen. Praxisleitfaden (4. aktualisierte Auflage), S. 322f.
- Umweltbundesamt 2020: Nationaler Inventarbericht 2018
- AG Energiebilanzen 2018: Bilanz 2018
- Klimavision von LocalZero